Die Antersdorfer Trachtler / Foto:Kökeny


Samstag,17.09.2022 -  Treu dem guten alten Brauch seit 100 Jahren ... Trachtenverein „Edelweiß“ Antersdorf feierte Jubiläum mit Festgottesdienst und Heimatabend ...

Antersdorf (cs).
Seit einem Jahrhundert besteht der Trachtenverein „Edelweiß“ Antersdorf und dies nahmen die Mitglieder des Jubelvereins zum Anlass, mit vielen Gästen ein gebührendes Gründungsfest zu feiern. Die Hitze des Sommers war Mitte September verflogen und kalt pfiff der Wind über den Simbacher Kirchenplatz, als die Antersdorfer Trachtler am frühen Abend ihre Gäste bei Blasmusik, dargebracht von den Wittibreuter Musikanten, empfingen. Stadtpfarrer Joachim Steinfeld zog mit den in Tracht gekleideten Ministranten in die Stadtpfarrkirche St. Marien ein, es folgten die Fahnenträger der mitfeiernden Vereine. Von der Empore erklang festliche Blasmusik der Wittibreuter, vor dem Altarraum hatten sich der „Inntaler Dreigsang“ und die „Antersdorfer Salettl-Musi“ platziert, die den Festgottesdienst gesanglich und instrumental gestalteten. Berührende Lieder und feine Klänge auf Harfe, Querflöte, Hackbrett, Akkordeon und Gitarre gespielt, erfüllten das vor allem mit vielen Trachtlern besetzte Gotteshaus. Die Goldhauben glänzten im Schein des Abendlichtes und ein festliches Bild boten die zahlreichen Fahnen hinter dem Altar. 1. Vorstand der Antersdorfer Trachtler, Christian Wimmer, begrüßte die Mitfeiernden herzlich. „Wir wollen unserem Herrgott die Ehre geben und bei diesem Gottesdienst insbesondere unserer verstorbenen Vereinsmitglieder gedenken“, sagte er. „Die heimatlichen Trachten drücken in ihren prächtigen Farben die Lebenslust des bayerischen Menschen aus, seine Geselligkeit, seinen Gemeinschaftssinn und sein Gottvertrauen. Tradition und Brauchtum müssen nicht zur bloßen Folklore verkümmern, gleichsam nur ein äußerliches Spiel mit den Requisiten der Vergangenheit sein. Wer tiefer die Wurzeln der Menschen in Bayern erfassen will, der kommt an der Synthese von Kultur und Christentum nicht vorbei. Das weltliche und religiöse Brauchtum ist bei uns immer noch vom christlichen Geist geprägt“, so Stadtpfarrer Joachim Steinfeld in seiner Predigt, in der er weiter Bayerns Kultur in der Architektur, der bildenden Kunst, Musik und der Malerei nannte und sich überzeugt gab, dass sich hier eine der dichtesten Kulturregion Europas, ja der Welt, zeigt. „Das kleinste Dorf hat seine wunderbare Kirche, auf den höchsten Bergen grüßt uns das Kreuz, die Fluren und Wege sind voller Wegkreuze, Kapellen und Bildstöcke“, beschrieb er die Heimat mit Blick auf die christlichen Zeichen. „Wir leben aber nicht in der Illusion der heilen Welt, wir erleben tagtäglich auch das Elend, die Not“, gab er zu bedenken und meinte, dass der Glaube an den Herrgott und die Verwurzelung der Menschen in Natur und Kultur Halt und Stütze geben können


Schirmherr und Ehrenvorstand Klaus Schmid (Mitte) mit 1. Vorstand Christian Wimmer (rechts)und  2.Vorstand Sebastian Schmid (links) beim 100-jährigen Gründungsfest des Trachtenvereins „Edelweiß“ Antersdorf unter der Wittelsbacher Eiche auf dem Kirchenplatz

Stadtpfarrer Joachim Steinfeld segnet das Erinnerungsband für die Fahne, welches die „Inntaler“ Simbach dem Trachtenverein
„Edelweiß“ Antersdorf als Patenverein überreichten


„Halten wir unsere über 1500-jährige bayerisch-christliche Kultur selbstbewusst hoch“, wünschte Steinfeld. Lesung und Fürbitten wurden von Trachtlern des Jubelvereins vorgetragen. Der Patenverein „Inntaler“ Simbach schenkte den Antersdorfern ein Erinnerungsband für die Fahne, welches vom Stadtpfarrer gesegnet wurde. Blasmusikklänge begleiteten den Auszug aus der Kirche. Eigentlich wäre ein Festzug vom Kirchenplatz zum Lokschuppen geplant gewesen, doch die nasskalte Witterung spielte nicht mit. So traf man sich ohne gemeinsamen Zug im Lokschuppen und hier begrüßte 1. Vorstand Christian Wimmer eine große Reihe von Ehrengästen und Vereine, nämlich Stadtpfarrer Joachim Steinfeld, Pfarrer Christian Muschler von der evangelischen Kirchengemeinde, MdL Martin Wagle, stellvertretende Landrätin Edeltraud Plattner, Schirmherrn 1. Bürgermeister und zugleich Ehrenvorstand des Trachtenvereins, Klaus Schmid, die Stadträte, Vertreter der Banken, Ehrenvorstand Robert Seeburger, die Ehrenmitglieder Helmut Stiller und Josef Mini, Gauvorstand Pankraz Perfler und dessen Stellvertreter Markus Kronberger vom Bayerischen Inngau-Trachtenverband, die „Inntaler“ Simbach, „Altbachtaler“ Wittibreut, „Lindentaler“ Hebertsfelden, „Edelweiß“ Neuötting, die Trachtenvereine aus Eggenfelden, Pfarrkirchen, Arnstorf und Kudlhub sowie die Ortsvereine EC-Irging und die FFW Simbach. Grußworte sprachen Schirmherr 1. Bürgermeister Klaus Schmid, der meinte, dass die Saat, die die Gründungsväter vor 100 Jahren gelegt haben, wunderbar aufgegangen ist und heute noch für reiche Blüte sorgt. „Die Antersdorfer eisern stehen zu Vätersitte und Väterbrauch, denn wo Landessitten sterben, stirbt des Landesblüte auch“, schloss er in Gedichtform. Weiter kamen ehrende und wertschätzende Gratulationsworte von MdL Martin Wagle, stellvertretender Landrätin Edeltraud Plattner und Gauvorstand Pangraz Perfler. Die Redner hoben die Bedeutung der Trachtenvereine, in denen die Menschen Identität und Heimatgefühl auch in unsicheren Zeiten erfahren können, hervor.

 

Den Heimatabend feierten mit (v. links) Brigitte Greßlinger-Stadler und Stefan Fiebig vom Patenverein „Inntaler“ Simbach, 1. Vorstand der Antersdorfer, Christian Wimmer, MdL Martin Wagle, stellvertretende Landrätin Edeltraud Plattner, 2. Gauvorstand Markus Kronberger, 1. Gauvorstand Pangraz Perfler, 2. Vorstand der Antersdorfer, Sebastian Schmid, Schirmherr Bürgermeister Klaus Schmid, Stadtpfarrer Joachim Steinfeld und Pfarrer Christian Muschler

Stadtpfarrer Joachim Steinfeld (Mitte) mit den Mitwirkenden des Gottesdienstes anlässlich des 100-jährigen Gründungsfestes des Trachtenvereins „Edelweiß“ Antersdorf. V. Links: Schirmherr
Bürgermeister Klaus Schmid, 1. Vorstand Christian Wimmer,
 2. Vorstand Sebastian Schmid

 


Durch das bunte Programm beim Heimatabend führte 2. Vorstand der Antersdorfer Trachtler, Sebastian Schmid, der mit kurzen Texten und Gedichten an die Geschichte des Vereins erinnerte. Präsente zum Jubiläum gab es von den Trachtenvereinen Neuötting und Wittibreut. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den Wittibreuter Musikanten. Im bunten Reigen traten die Antersdorfer Jugendgruppe unter Leitung von Brigitte und Jakob Brodschelm, die Plattlergruppe mit den Vorplattlern Maxi Wimmer, Lukas Feichtinger und Christoph Wimmer sowie die Antersdorfer Goaßlschnalzer mit Vorschnalzer Martin Harböck auf. Unter anderem kamen die Tänze und Plattler „Bauernmadl“, „Kreuzpolka“, „Haushammer“ und „Birkenstoana Glöckerl“ auf die Bühne. Weiter traten die „Inntaler“-Trachtler und die „Altbachtaler Wittibreut“ auf, begleitet wurden die Darbietungen von den Vereinsmusikern Ludwig Huber (Antersdorf), Wolfgang Tappert (Inntaler Simbach) und Helmut Wagner (Altbachtaler Wittibreut). Über 30 Schuhplattler waren zum Schluss bei der „Ambospolka“ gemeinsam auf der Bühne, mit dabei Gauvorstand Pangraz Perfler und Bürgermeister Klaus Schmid. „Unseren Trachtenverein gibt’s jetzt seit 100 Jahren. Da könn‘ ma stolz sei drauf! Wichtig is, dass immer zusammenghoidn wird. Für die Zukunft wünsch i, dass das Interesse für unsere Trachtenvereine a in unserer modernen Welt ned nachläßt“, so Christian Wimmer, der sich mit einem Präsent bei Bürgermeister Klaus Schmid für die Übernahme der Schirmherrschaft bedankte. Zum Schluss überreichte 2. Vorstand Christian Schmid ein reich bestücktes Brotzeitbrettl an Monika und Christian Wimmer zum Dank für die Organisation dieses Gründungsfest. Bei zünftiger Blasmusik erfolgte ein gemütlicher Ausklang des Gründungsfestes „100 Jahre Trachtenverein „Edelweiß“ Antersdorf“.

 

Einen Beitrag zur Nachfeier des Gründungsfestes überreichten die Vertreter des Trachtenvereins Neuötting an
1.Vorstand Christian Wimmer (links)

Mit einem reich bestückten Brotzeitbrettl sagten (v. links) Rosi Wimmer, die Schriftführerinnen Andrea Iretzberger und Maria Andorfer sowie 2. Vorsand Sebastian Schmid (rechts mit seinen Töchtern Johanna und Paula) bei Monika und Christian Wimmer für die Organisation des 100-jährigen Gründungsfestes des Trachtenvereins „Edelweiß“ Antersdorf
 

Vereinsmusiker der „Antersdorfer“, Ludwig Huber (links)
begleitete den Auftritt der Gruppen des Jubelvereins
beim Heimatabend im Lokschuppen

Die Antersdorfer Goaßlschnalzer traten ebenfalls auf

Die Antersdorfer beim Aufmarsch auf die Bühne

 

Vorstand Christian Wimmer (rechts) beim Tanz mit der
Jugendgruppe des Vereins

 

Die Wittibreuter Trachtler bei ihrem Ehrentanz für
den Jubelverein Antersdorf

 

Über 30 Schuhplattler waren bei der „Ambospolka“ auf der Bühne, darunter auch Bürgermeister Klaus Schmid

 

Für beste musikalische Unterhaltung beim Heimatabend sorgten die Wittibreuter Musikanten

... auf die nächsten 100 Jahre

 

Foto: Aus der Chronik: Schuhplattler

 

Foto: Gruppenfoto aus etwa der Mitte des letzten Jahrhunderts